Soil-Lab
Die Charakterisierung von Böden, Gesteinen und Baustoffen nimmt einen wesentlichen Teil in allen ingenieurgeologischen Fragestellungen ein. Ohne die Kenntnis entscheidender Kennwerte und Parameter ist eine sichere Beurteilung von Standortbedingungen und ablaufenden Prozessen nicht möglich. Darüber hinaus sind diese Kennwerte wichtige und erforderliche Eingangsparameter in ingenieurgeologische Modelle. Daher legen wir sowohl in der studentischen Ausbildung als auch bei der Bearbeitung von Forschungsprojekten größten Wert auf eine umfassende Datenerhebung auf der Grundlage etablierter Normen und Messverfahren. Angefangen bei der Probennahme und Probenlagerung bis hin zur Durchführung von Messungen werden hierbei Richtlinien konsequent eingehalten. Ein weiterer Schwerpunkt ist besonders im Zuge von Forschungsprojekten die Entwicklung von zielorientierten Versuchseinrichtungen, um gesicherte Daten zu erhalten, die zur Lösung spezieller, noch ungelöster Fragestellungen herangezogen werden können. Mit unseren Labor- und Geländeeinrichtungen sind wir in der Lage, einen Großteil an Messverfahren und Untersuchungsmethoden durchzuführen.
Für Forschung und Lehre, sowie für die Kooperationen mit Industriepartnern ist das interdisziplinär angelegte Soil Lab mit umfangreichen Messinstrumenten und Versuchsanlagen ausgestattet, sodass ein breites Spektrum an Untersuchungsmethoden von kleinskaligen Gefügeuntersuchungen bis hin zu großmaßstäblichen Testfeldern abgedeckt werden können.
Feldgeräte
Dichtebestimmung: Zur Dichtebestimmung steht ein Sandersatzgerät sowie Stechzylinder zur Verfügung.
In-situ Scherfestigkeit: Die Scherfestigkeit kann mit Hilfe einer Flügelsonde direkt im Feld bestimmt werden.
Distanzmessung: Mit Hilfe des Konvergenzmessgeräts können Distanzen zwischen zwei fest installierten Messpunkten präzise gemessen werden. Hierzu steht ein Konvergenzmessgerät der Firma Glötzl zur Verfügung.
Nivellement: Mit unserem Nivelliertachymeter Zeiss Ni42 werden Messpunkte sehr genau eingemessen und in ein lokales bzw. überregionales Koordinatensystem eingebunden.
Rammkernsondierung: Für die Bodenuntersuchung steht eine umfangreiche Rammkernsondierausrüstung zur Verfügung. Hierzu stehen sowohl elektrisch als auch kraftstoffbetriebene Bohrhämmer sowie Sonden mit unterschiedlichen Durchmessern zur Verfügung.
Rammsondierung: Mit der Rammsondierung können Rückschlüsse auf die Lagerungsdichte bei rolligen Böden geschlossen werden.
Festigkeitsuntersuchung: Zur Untersuchung der Festigkeitseigenschaften von Gesteinen (Locker- und Festgesteinen) stehen uns Taschenpenetrometer, Nadelpenetrometer sowie ein Schmidt-Hammer zur Verfügung.
Laborgeräte
Dichte: In der Ingenieurgeologie ist die Dichte eine entscheidende Größe. Für ihre exakte Bestimmung stehen uns unterschiedliche Messmethoden zur Verfügung wie der Schlaggabelversuch zur Bestimmung dichteste/lockerste Lagerung (DIN 18126) sowie die Tauchwägung nach DIN EN ISO 17892-2.
Elektrokinetische Messzelle: Die Sanierung kontaminierte bindige Böden ist auch heute noch eine große Herausforderung. Die elektrokinetische Bodensanierung ist hierbei eine vielversprechende, wirksame Methode. Um standortspezifische Fragestellungen im Vorfeld einer Sanierung zu ermitteln, stehen elektrokinetische Messzellen zur Verfügung.
Enslin-Neff Gerät: Das Wasseraufnahmevermögen wird in unseren Enslin-Neff Geräten bestimmt.
Zustandsgrenzen/Konsistenzgrenzen: Zur Bestimmung der Zustandsgrenzen stehen uns ein Fallkegelgerät sowie Fließgrenzengeräte nach Casagrande zur Verügung.
Hydraulische Durchlässigkeit: Die Kenntnis der hydraulischen Durchlässigkeit ist neben der Hydrogeologie auch in der Ingenieurgeologie und Geothermie essentiell. Daher verfügen wir über unterschiedliche Messmethoden wie das Kast-Messgerät, das Luftpermeameter TinyPerm 3 sowie Triaxialmesszellen nach DIN 18130-1 um die hydraulische Durchlässigkeit zu bestimmen.
Kohlensoff Schwefel Gehalt: Zur Bestimmung des Kohlenstoff/Schwefelgehalts steht uns der Kohlensoff Schwefel Analysator CS500 von ELTRA zur verfügung.
Methylenblau-Adsorption: Zum Nachweis der quellfähigen Dreischichttonminerale in einem Boden verwenden wir die die Methylenblau-Adsorptionsmethode.
Glühverlust: Der Glühverlust wird in unserem Labor mit einem Muffeloffen nach DIN 18128 bestimmt.
Proctordichte: Zur Beurteilung der Lagerungsdichte eines Bodens dient als Bezugswert die Proctordichte die in unserem Labor nach DIN 18127 in der Proctorversuchseinrichtung durchgeführt wird.
Korndichte: Zur Bestimmung der Korndichte stehen uns zahlreiche Kapilarpyknometer zur Verfügung.
Porenöffnungsweite: Die Porenöffnungsverteilung ist eine entscheidende Größe bei allen ablaufenden Transportprozessen im Untergrund. Um das Porenspektrum zu bestimmen, verfügen wir über ein Quecksilberporosimeter AutoPore IV von Micromeritics.
Gesteinsfestigkeit: Zur Bestimmung der Festigkeit von Gesteinen stehen uns unterschiedliche Messverfahren wie Rahmenschergerät, triaxialer Druckversuch, Punktlastgerät, Schmidthammer, Flügelsonde und Penetrometer zur Verfügung.
Karbonatgehalt: Der Karbonatgehalt wird in unserem Labor nach DIN 18129 in einem CO2-Gasometer nach Scheibler bestimmt.
Batschversuche: Zur Durchführung von Schüttelversuche verfügen wir über Schütteltische sowie einen Überkopfschüttler.
Korngrößenverteilung: Zur Bestimmung der Korngrößenverteilung nach DIN 18123 besitzen wir eine Siebanlage sowie Aerometer.
Ultraschallmessgerät: Zur zerstörungsfreien Prüfung von Verfüllbaustoffen hinsichtlich Hohlstellen, Rissen, Frosteinwirkung, Festigkeit und Elastizitätsmodul verfügen wir über ein Ultraschallmessgerät von proceq (TICO).
Viskosität: Die Viskosität kann in unserem Labor mit dem Viskosimeter DV-II+ von Brookfield gemessen werden.
Wasserchemismus: Zur Bestimmung der Haupt- und Übergangselementen besitzen wir eine Flammen-AAS (Fa. Shimadzu, AA-7000) mit Autosampler und Microsampling sowie eine AAS von Perkin Elmer (3030B). Darüber hinaus steht uns ein Fotometer Nanocolor 500D zur Verfügung. Ferner können die physikochemische Parameter von Wässern wie pH-Wert, Redoxpotential und elektrische Leitfähigkeit mit WTW-Messgeräten gemessen werden.